Erste Erfolge von UfO Berlin
Wie in dem ersten Beitrag auf unserer Webseite zu Lesen ist, trifft sich die Union für Obdachlosenrechte Berlin (UfO Berlin) seit Dezember 2022 als Gruppe von Menschen mit Wohnungslosigkeits-Erfahrung und ihren Verbündeten regelmäßig.
Stolz können wir verkünden, dass sich die ersten 6 Monate Arbeit schon gelohnt haben und die noch junge UfO Berlin in Zusammenarbeit mit uns von „Zeit der Solidarität“ inzwischen ihre ersten drei Erfolge erzielt hat:
- UfOs Forderung einer unabhängigen Beschwerdestelle für wohnungslose Menschen, eingebracht im Februar 2023 bei der AG Qualitätsentwicklung Kältehilfe-Notübernachtungen der Koordinierungsstelle Kältehilfe, hat Gehör gefunden. Wie bei unserer dritten Begegnungsveranstaltung von der Koordinierungsstelle Kältehilfe verkündet, entsteht jetzt eine Zusammenarbeit zwischen der Kältehilfe und dem Berliner Register, um zumindest für die Nutzer:innen der Kältehilfeeinrichtungen eine unabhängige Beschwerdestelle zu gewährleisten.
- Die Stellungnahme der UfO Berlin vom Mai 2023, die von hunderten Organisationen und Einzelpersonen, sogar bundesweit, unterstützt wurde, hat die LOTTO-Stiftung Berlin endlich dazu bewegt eine Antwort, bezüglich der drohenden Beendigung der Finanzierung, an die UfO Berlin zu schicken. Ein Fenster der Hoffnung hat sich damit wieder geöffnet: Bei der nächsten Sitzung des Stiftungsrats der LOTTO-Stiftung Berlin Anfang Juli, könnte die Entscheidung über Beendigung der Förderung für „Zeit der Solidarität“ revidiert werden.
- Zu guter Letzt: Bei der Sitzung des Sozialausschusses Neukölln am 7. Juni haben die zwei UfO-Mitglieder, Dietlind und Susanne, zusammen mit dem AK Wohnungsnot und Sozialarbeiter:innen verschiedener Einrichtungen, gegen die ordnungsrechtlichen Ansätze und die geplante Verschärfungen (z.B. „besonders schützenswerte Zone“, also praktisch Verbotszonen für obdachlosen Berliner:innen) des „Leitfaden Obdachlosigkeit“ Neuköllns argumentiert. Außerdem sprachen sie sich gegen defensive Architektur (wie z.B. Bänke, wo man nicht liegen kann) und die Entrechtung von wohnungslosen Menschen aus!
UfO Berlin konnte mit diesem Einsatz erreichen, dass endlich mit und nicht über Betroffene gesprochen wurde! Das Ergebnis: Der Sozialausschuss entschied, dass der Leitfaden mit der Beteiligung von Selbstvertretungen und anderen Expert:innen der Wohnungsnotfallhilfe überarbeitet werden soll!
Über die Entstehung der Gruppe und ihre Erfolge erschienen folgende Presse-Beiträge:
„Umstrittener Neuköllner Leitfaden zu Obdachlosigkeit gekippt“ in Neues Deutschland, von Nora Noll 08.06.2023
„Nach Kritik: Leitfaden Obdachlosigkeit wird überarbeitet“ in Berliner Morgenpost, von Dominik Bardow, 08.06.2023
Für die viele Unterstützung und vielen Spenden bis lang danken wir allen!
Falls Sie andere dazu ermuntern wollen, UfO Berlin zu unterstützen, teilen sie gerne dieses Video in ihrem Netzwerk.