Union für Obdachlosenrechte Berlin
Selbstbestimmung
Die Union für Obdachlosenrechte Berlin (UfO Berlin) ist eine unabhängige und selbstbestimmte Interessensvertretung, bestehend aus wohnungslosen und ehemals wohnungslosen Menschen und ihren Verbündeten.
Vision
Die Union für Obdachlosenrechte Berlin (UfO Berlin) verfolgt das langfristige Ziel, Wohnungslosigkeit zu überwinden und das Recht auf Wohnen durchzusetzen, unter Berücksichtigung individueller Bedürfnisse und selbstbestimmter Wohnformen.
Mission
Die Union für Obdachlosenrechte Berlin (UfO Berlin) bringt Menschen mit Wohnungslosigkeit Erfahrung zusammen. Die Interessensvertretung tritt mit den Entscheidungsträger:innen Berlins in den Austausch, vernetzt sich mit Verbündeten und treibt die Sensibilisierung der Mehrheitsgesellschaft vora
Entstehung der Gruppe
Seit Dezember 2022 treffen wir uns in regelmäßigen Abständen mit einer Gruppe, die hauptsächlich aus Menschen mit Obdachlosigkeits- und Wohnungslosigkeitserfahrung, aber auch aus Freiwilligen, Gemeinwesenarbeiterinnen, Aktivist:innen und Dolmetscher:innen besteht. Diese Gruppe hat nun einen Namen: Union für Obdachlosenrechten Berlin (UfO Berlin)!
Angefangen mit der Begegnungsveranstaltung im Dezember 2022, am Ende der ersten Interviewrunde des Projekts „Zeit für Gespräche“, trafen wir uns im Nachbarschaftshaus Urbanstraße in Kreuzberg und begannen, gemeinsam über die Probleme obdachloser Menschen und mögliche Verbesserungen für ihre Lebensbedingungen zu diskutieren.
Themen und Aktivitäten
Gemeinsam planten wir die Aktionswoche Ende Januar/Anfang Februar 2023, bei der wir die unterschiedlichen Perspektiven, Ideen und Stimmen von obdachlosen Personen im Rahmen von drei Veranstaltungen laut machten. Zu Wort kamen Frauen und Männer, junge Menschen, ältere Menschen, EU-Bürger:innen, queere Menschen, Menschen, die es nach Jahren geschafft haben, wieder eine Wohnung und einen festen Job zu bekommen.
Gleichzeitig begleiteten wir zwei unserer obdachlosen Aktivistinnen bei einer Beschwerde gegen eine Notübernachtung, bei der sie diskriminiert wurden. Wir begleiteten sie bei zwei Treffen der AG Qualitätsentwicklung von Notübernachtungen der Kältehilfe in der Senatsverwaltung und stellten Übersetzer:innen zur Verfügung. Unsere Aktivistinnen waren die einzigen obdachlosen Personen im ganzen Saal und beteiligten sich mit ihrer eigenen gelebten Erfahrung an der Debatte.
Eine der Frauen aus der Projektgruppe, die viele Jahre lang obdachlos war und jetzt wieder in einer Wohnung lebt, schlug vor, Treffen zwischen ehemals obdachlosen und derzeit obdachlosen Menschen zu organisieren. Die Gruppe nahm den Vorschlag positiv auf und so planen wir derzeit eine mehrsprachige Veranstaltung, bei der drei unserer Projektmitglieder, auf Rumänisch, Deutsch und Polnisch von ihren Erfahrungen berichten werden, um einen Austausch zu ermöglichen, obdachlose Menschen zu motivieren, ihnen konkrete Ratschläge zu geben und einen Ausweg zu zeigen.
Die Gruppe beschloss außerdem, Broschüren in verschiedenen Sprachen über die Rechte von obdachlosen Personen zu erstellen und so viel wie möglich zum Thema Gewalt und Diskriminierung durch die Polizei zu erarbeiten.
Die nicht-deutschsprachigen Mitglieder unserer Projektgruppe sind sich einig, dass kostenlose Deutschkurse für obdachlose Menschen notwendig sind, denn ohne Sprachkenntnisse ist es sehr schwierig, sich in der Stadt zurechtzufinden. Ideal wäre es, wenn sie in Stadtteilzentren und mit Hilfe unserer Freiwilligen stattfinden würden, die auf unsere Anfrage sehr positiv reagiert haben. Die Idee ist weiterhin in Planung.
Mit einem Mitglied der Projektgruppe trafen wir uns mit den Schüler:innen der 10. Klasse der Hemingway Schule. Die Schüler:innen werden an einem von querstadtein e.V. organisierten Tour teilnehmen, und wir werden an ihrer Schule die Ergebnisse von „Zeit für Gespräche“ präsentieren, um den Schülerinnen und Schülern auf diese Weise die Lebensrealität von obdachlosen Menschen näherzubringen.
Am 7. März begleitete unser Team 9 Mitglieder:innen unserer Projektgruppe – alle mit Obdachlosigkeitserfahrung – bei einem Tagesausflug nach Hamburg. Gemeinsam besuchten wir die Ausstellung „Who’s Next? Obdachlosigkeit, Architektur und die Stadt„ im Museum für Kunst und Gewerbe. Die Ausstellung bot Perspektiven auf die Bedingungen von Obdachlosigkeit in verschiedenen Städten der Welt und stellte verschiedene architektonische Lösungen für die Wohnungskrise vor. Der Ausflug war eine hervorragende Gelegenheit zur Teambildung und führte zu interessanten Überlegungen und Vorschlägen der Gruppe. Könnten wir auch in Berlin eine Ausstellung über die realen Bedingungen von Architektur und Wohnungslosigkeit, z.B. von Wohnheimen und anderen Unterkünften, auf die Beine stellen?
Am 23. März nahm die Gruppe an der Veranstaltung “Wohnungslose Nachbar:innen willkommen heißen” mit Mitarbeiter:innen von Nachbarschaftshäusern aus verschiedenen Bezirken in Berlin teil. Ziel war es, gemeinsam über mögliche Wege der Integration wohnungsloser Nachbarn und Nachbarinnen in die Stadtteilarbeit nachzudenken.
UfO Berlin hatte ebenfalls die Möglichkeit bei der „Zeit für Gespräche“ Begegnungsveranstaltung am 22. Mai 2023 im Nachbarschaftshaus Urbanstraße, öffentlich vorzustellen.
Mehr über UfO Berlins erste Erfolge, erfährst du hier: Erste Erfolge von UfO Berlin || Zeit der Solidarität (zeitdersolidaritaet.de)
Aktueller Flyer
Mitmachen und Unterstützen!
Das Engagement der Mitglieder von UfO Berlin, die trotz der vielen Schwierigkeiten, mit denen obdachlose Personen im Alltag konfrontiert sind, regelmäßig und voller Ideen und Enthusiasmus an den Treffen teilnehmen, ist eine starke Leistung die sich unterstützen lässt. Infos zu Möglichkeiten wie ihr UfO Berlin unterstützen könnt, veröffentlichen wir hier demnächst.
Wenn Du dich unserer Gruppe anschließen und ein:e Aktivist:in werden möchtest, kontaktiere uns, um ein Kennenlern-Treffen in zu vereinbaren! UfO Berlin freut sich stehts über neue Mitglieder!
E-Mail Kontakt von UfO Berlin: ufoberlin@posteo.de
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