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207 obdachlose Berliner:innen haben uns von ihren Problemen, Herausforderungen, Erfahrungen, Wünschen und Forderungen berichtet! Zufrieden können wir ihre Berichte als Ergebnisse der ersten Runde „Zeit für Gespräche“ mit obdachlosen Menschen in unserem Ergebnisbericht 2022 vorlegen. Wir hoffen, dass die Ergebnisse sensibilisieren und zum Handeln anregen!
Die Ergebnisse der 207 Gespräche mit obdachlosen Menschen sind bedeutsam, insofern als dass sie die ersten ihrer Art sind, die in Berlin gesammelt wurden und damit auf neue Weise Einblicke in die Lebenslagen und Perspektiven von obdachlosen Menschen bieten. Den befragten obdachlosen Personen wurden eine Reihe standardisierter demografischer Fragen und bis zu neun offene, qualitative Leitfragen zu Ihren Erfahrungen, Problemen und Ansichten gestellt.
🌐 Ergebnisbericht 2022 – Zeit für Gespräche
Die demografischen Daten zeigen, dass eine diverse und einigermaßen repräsentative Gruppe von Menschen befragt wurde und dennoch spiegeln die Ergebnisse nur einen kleinen Ausschnitt von Perspektiven wieder. Zu betonen ist, dass – von den 124 im November 2022 befragten Personen – die Mehrheit der Befragten aus dem EU-Ausland oder aus Drittstaaten kommen und dass ein Drittel der Befragten angab, kein Deutsch zu sprechen. Wir konnten also eine Untergruppe von obdachlosen Berliner:innen mithilfe von Übersetzer:innen für sechs verschiedene Sprachen erreichen, die ohne diese Hilfe sehr selten bis gar nicht zu Wort kommen. Des Weiteren war knapp die Hälfte der Personen zum Zeitpunkt der Befragung langzeit-obdachlos, d.h. seit mindestens drei Jahren.
Die qualitativen, offenen Fragen sprechen einzelne Themen an und machen auch die Gewinnung von spezifischen Erkenntnissen möglich.
Die erhobenen Daten sprechen eindeutig dafür, wie wichtig es ist, das System der Notübernachtungen zu überwinden, stattdessen sollten langfristigere Möglichkeiten wie 24/7 Unterkünfte und insbesondere Wohnungen zur Verfügung gestellt werden. Das Fehlen einer eigenen Wohnung bringt eine Vielzahl weiterer, von den Befragten genannten Probleme mit sich und eine erhebliche Benachteiligung im täglichen Leben. Das wichtigste Bedürfnis ist also, eine Wohnung zu haben.
Seelische, persönliche und zwischenmenschliche Herausforderungen stellen im Leben der Befragten die meistgenannte Belastung dar. Dramatisch ist, dass es für deren Lösung kaum Angebote gibt, die bei der Bewältigung helfen könnten.
Gewalt und Diskriminierung, das geht klar aus den Ergebnissen hervor, sind für die Meisten obdachlosen Bürger:innen allgegenwärtig, ob selbst Opfer oder Zeuge.
Das Hilfesystem wird umfangreich genutzt, jedoch werden die Notübernachtungen spezifisch gemieden, die als unsicher, unhygienisch und überfüllt gelten. Auch werden oft Besuche bei jeglichen Ämtern und anderen Stellen gemieden, weil sie als nicht zielführend und frustrierend wahrgenommen werden.
Schließlich halten wir es für wichtig, unter dem Gesichtspunkt der Prävention, den Mangel an staatlicher Unterstützung bei der Wohnungsfrage, aber auch bei familiären (zwischenmenschlichen) Problemen der Befragten, als Hauptursache für ihre Obdachlosigkeit deutlich zu machen. Daneben ist auch die mangelnde Vermittlung in sichere und faire Arbeitsverhältnisse zu benennen.
Jedoch ist die wesentliche gesamt Erkenntnis der Befragungen die, dass Obdachlosigkeit ein Teufelskreis ist, in dem diverse Problemlagen und Lebensthemen, vom psychisch-seelischen Zustand, über Gesundheit, Arbeit, Familie, bis hin zu Bürokratie miteinander verbunden sind und meist negativ aufeinander einwirken. Eine Aufgabe, der sich die „Zeit der Solidarität“ stellen will, ist eine Art Engagement und Zusammenarbeit mit und unter Betroffenen zu ermöglichen und zu erleichtern und denjenigen, die bereits ihr Interesse daran geäußert haben, die Möglichkeit dazu zu geben.
Während der „Zeit für Gespräche“ 2022 haben wir 207 EinzeIgespräche mit obdachlosen Menschen geführt bei denen wir sie allgemein zu ihren Erfahrungen, Problemen, Wünschen und politischen Forderungen zum Thema Obdachlosigkeit befragt. Die Ergebnisse der Befragungen wurden in einem Bericht vom Januar 2023 zusammengefasst. Während dieser Einzelgespräche wurde deutlich, dass die mangelnde Qualität der Notunterkünfte und die ungünstigen Bedingungen im Hilfesystem oft ein Problem darstellen. Die Antworten haben uns dazu veranlasst, das Thema der Notübernachtungen weiter zu erforschen. Mithilfe von Fokusgruppen-Gesprächen wollten wir Meinungen, Erfahrungen und Verbesserungsvorschläge von obdachlosen Menschen bezüglich der Notübernachtungen Berlins sammeln.
Ziele: Erfahrungen und Verbesserungsvorschläge sammeln; interessierte obdachlose Menschen kennenlernen und ihnen die Mitarbeit und Teilnahme an der Union für Obdachlosenrechte Berlin anbieten.
Zeitraum: Februar – Mai 2023
*überwiegend Menschen mit Erfahrung von Notübernachtungen, aber auch einige Nicht-Nutzer:innen, die Notübernachtungen aus bestimmten Gründen vermeiden.
Durchführung durch eine Leitung (Gesprächsführung) und eine Assistenz (Ergebnissicherung auf Flipchart), vom Team „Zeit der Solidarität“ oder Freiwillige des Projekts.
Sprachbarrieren durch Dolmetscher:innen bei Bedarf aufgehoben, für folgende Sprachen: Bulgarisch, Englisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch.
Nach dem Gespräch das Angebot eines kleinen Geschenks als Dankeschön, z.B. Socken, Hygieneartikel und Infoflyer.
Ablauf eines Gesprächs:
Fokusgruppen-Bericht-2023-Zeit-fuer-Gespraeche.pdf (zeitdersolidaritaet.de)
Positive Erfahrungen mit Notunterkünften werden nur wenig geäußert (33% der bewertenden Äußerungen und 15,5% aller Äußerungen). Entsprechend deutlich im Vordergrund stehen die negativen Äußerungen, die dreimal so häufig gemacht werden wie positive (302%) und einen Anteil an den Gesamtäußerungen haben von 75%. Sehr begrüßenswert ist die große Anzahl von Vorschlägen/
Forderungen.
Die vergleichsweise wenig positiven Äußerungen:
Die insgesamt überwiegenden negativen Äußerungen:
Die häufigsten Vorschläge/ Forderungen sind:
Diese Ergebnisse sind ein alarmierender Beleg für die Notwendigkeit der Verbesserung der Qualität der Notübernachtungen in Berlin. Die Fokusgruppen-Gespräche zeigen auch, wie wichtig es ist betroffene Menschen nach ihren Erfahrungen zu fragen und ihre Verbesserungsvorschläge in die Qualitätsentwicklung aufzunehmen. Sie sind daher auch Beleg für den Bedarf einer Selbstvertretung wie die Union für Obdachlosenrechte (UfO Berlin), um die vielen genannten Vorschläge und Forderungen an die Entscheidungsträger:innen der Wohnungsnotfallhilfe heranzutragen.
Wir beauftragten Dr. Klaus Mucha für die Auswertung der Protokolle. Dr.phil. Mucha arbeitet als Diplom-Psychologe in Berlin und bundesweit in verschiedenen Praxisfeldern: Beratung, Psychotherapie und Hochschulen. Bei „Zeit für Gespräche“ engagiert er sich ehrenamtlich, war bei einzelnen Fokusgruppen-Gesprächen als Assistenz-Person im Einsatz und ist Mitglied im Fachbeirat.
In unserem zusammenfassenden Bericht legen wir die Ergebnisse dieser ersten „Zeit für Gespräche“-Fokusgruppen mit obdachlosen Menschen zum Thema Notübernachtungen vor.
Fokusgruppen Bericht 2023 – Zeit f%C3%BCr Gespr%C3%A4che
Appendix zum Fokusgruppen Bericht 2023
Erste Ergebnisse der „Nacht der Solidarität“ stellte Senatorin Elke Breitenbach am 7. Februar 2020 auf einer Pressekonferenz vor.
Hier eine kurze Zusammenfassung der prägnantesten Erkenntnisse:
Alle weiteren Ergebnisse der 1. Erhebung können Sie hier einsehen und herunterladen. Auch der überarbeitete Auswertungsbericht von Frau Prof. Dr. Gerull steht Ihnen hier zur Verfügung.
Erste Ergebnisse der ersten Zählung und Befragung auf der Straße
nacht-der-solidaritat_berlin_erste-ergebnisse_07-02-2020
erste-ergebnisse-kaeltehilfe-und-vergleich-mit-strassenzaehlung_endgueltig
NdS_Auswertung_Gerull_2020_09_25%5B756%5D
Hier finden Sie außerdem den Bericht über die Planung und Ausführung der „Nacht der Solidarität“, sowie eine wissenschaftliche Einordnung der erhobenen Daten von Frau Prof. Dr. Gerull zu der Zählungsmethode im Allgemeinen.
NDS_wissenschaftliche_Einordnung_Gerull%5B757%5D